Das erste von drei Gastspielen des Helsinki Philharmonic Orchestra zum Auftakt der Konzertsaison der Salzburger Kulturvereinigung vermittelt vor allem hohe Qualität. Vor allem, wenn die international renommierte Dirigentin auf den norwegischen Meistercellisten Truls Mork trifft - ein nordischer Gipfel der Extraklasse.
Béla Bartóks “Konzert für Orchester”, SZ 116, führte danach noch weiter hinein in die musikalische Zeitenwende des 20. Jahrhunderts. Das gewichtige Spätwerk des Ungarns gilt auch als Gradmesser für Orchester. Die Fülle an metrischen Wechseln, an solistischen Anforderungen quer durch alle Instrumentengruppen (Holzbläser!) ist faszinierend. Das Helsinki Philharmonic Orchestra bestand diese Prüfung, von seiner Chefdirigentin präzise vorbereitet und umsichtig geleitet. Das Publikum der Salzburger Kulturvereinigung nahm diesen Ausflug in die Moderne hellhörig an und wurde mit einem Mitbringsel aus Finnland belohnt: Jean Sibelius’ fein abgetönter “Valse triste”, ein treffender Ausklang dieses herrlich melancholischen Konzertabends.