Staatsoper: Susanna Mälkki dirigiert die Premiere von Einems „ Dantons Tod“
Die Staatsoper stellt zu Gottfried von Einems 100. Geburtstag seinen Büchner- Hit „ Dantons Tod“ neu zur Diskussion. Josef Ernst Köpplinger inszeniert, Wolfgang Koch ist Danton. Mit der Finnin Susanna Mälkki gibt eine der profiliertesten Dirigentinnen ihr Debüt am Pult des Staatsopernorchesters
„ Ich kannte seine Musik nicht“, erinnert sich Susanna Mälkki. Inzwischen weiß sie um Gottfried von Einem bestens Bescheid. 1947 war „ Danton“ein Uraufführungserfolg bei den Salzburger Festspielen. Legendär ist die Wiener Produktion von 1967 mit Eberhard Waechter.
Die Musik findet Mälkki „ nicht schockierend modern. Handwerklich fantastisch gearbeitet. Für uns klingt diese Musik längst klassisch“. Das Drama um Danton, den Revolutionär, der dem Schreckensregime seines ehemaligen Mitstreiters Robespierre zum Opfer fällt, verleumdet wird und auf die Guillotine muss, hält Mälkki für brandaktuell: „ Der Chor besitzt eine Schlüsselrolle. In einem Moment reagiert das Volk so, im nächsten ganz konträr. Innerhalb von zwei Tak- ten fordert es den Kopf von jemandem, nur weil ein anderer es gesagt hat. In Zeiten von Fake News, Manipulation und Agitation, ist das hochaktuell. Es macht Angst. Leider!“